"Junge Welt", 12.11.2009 Atomkraftwerke und Gashafen: In Polen werden Reaktionen auf den Bau der Ostseepipeline zwischen Rußland und Deutschland diskutiert Trotz des jüngsten politischen Durchbruchs für die von Rußland und Deutschland geplante Ostseepipeline lehnt die polnische Regierung dieses Vorhaben weiter strikt ab. Die Gasleitung müsse »Widerstand bei einem Teil der Länder der Europäischen Union auslösen«, erklärte Polens Regierungschef Donald Tusk vergangenen Freitag. »Unsere Haltung hat sich nicht geändert, und wir werden diese weiterhin in Europa erläutern.« Nach Tusks Ansicht bleiben bei dem Projekt für Polen ökonomische und politische Fragen offen. Die Bedeutung und das Gewicht der bisherigen osteuropäischen Transitländer von Energieträgern würde nun verringert. Es sei schwer vorstellbar, so der Premier, »daß wir ein solches Vorhaben akzeptieren«. Tusk reagierte damit auf die am vergangenen Donnerstag von den Regierungen Schweden und Finnlands verkündete Zustimmung zum Bau der 1200 Kilometer langen Pipeline, die ab 2011 Erdgas vom russischen Wyborg ins deutsche Greifswald befördern soll. Helsinki und Oslo mußten dem Vorhaben des Nord-Stream-Konsortiums zuerst grünes Licht erteilen, da die Trasse durch die Wirtschaftszonen beider Länder in der Ostsee verlaufen soll. Osteuropäische Transitländer fürchten nun, bei künftigen energiepolitischen Auseinandersetzungen mit Moskau ihr wichtigstes Druckmittel, die Drohung mit der Blockierung des Transitwege, zu verlieren.
Ärger über Nord Stream
Ärger über Nord Stream
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"Junge Welt", 12.11.2009 Atomkraftwerke und Gashafen: In Polen werden Reaktionen auf den Bau der Ostseepipeline zwischen Rußland und Deutschland diskutiert Trotz des jüngsten politischen Durchbruchs für die von Rußland und Deutschland geplante Ostseepipeline lehnt die polnische Regierung dieses Vorhaben weiter strikt ab. Die Gasleitung müsse »Widerstand bei einem Teil der Länder der Europäischen Union auslösen«, erklärte Polens Regierungschef Donald Tusk vergangenen Freitag. »Unsere Haltung hat sich nicht geändert, und wir werden diese weiterhin in Europa erläutern.« Nach Tusks Ansicht bleiben bei dem Projekt für Polen ökonomische und politische Fragen offen. Die Bedeutung und das Gewicht der bisherigen osteuropäischen Transitländer von Energieträgern würde nun verringert. Es sei schwer vorstellbar, so der Premier, »daß wir ein solches Vorhaben akzeptieren«. Tusk reagierte damit auf die am vergangenen Donnerstag von den Regierungen Schweden und Finnlands verkündete Zustimmung zum Bau der 1200 Kilometer langen Pipeline, die ab 2011 Erdgas vom russischen Wyborg ins deutsche Greifswald befördern soll. Helsinki und Oslo mußten dem Vorhaben des Nord-Stream-Konsortiums zuerst grünes Licht erteilen, da die Trasse durch die Wirtschaftszonen beider Länder in der Ostsee verlaufen soll. Osteuropäische Transitländer fürchten nun, bei künftigen energiepolitischen Auseinandersetzungen mit Moskau ihr wichtigstes Druckmittel, die Drohung mit der Blockierung des Transitwege, zu verlieren.