05.06.2010 Mit synthetischem Geld gegen den Wertverfall: Nirgends wird die Symbiose zwischen Kapital und Staat so augenfällig wie bei der »Krisenbekämpfung« Der Euro setzte auch Anfang Juni seine Talfahrt fort. Die schwindsüchtige Einheitswährung sackte auf ein neues Vierjahrestief von 1,21 Euro gegenüber dem US-Dollar ab. Zugleich läuft bei den europäischen Regierungen die Suche nach den Krisenverursachern auf Hochtouren. In Berlin glaubt man, den Schuldigen gefunden zu haben: Den Spekulanten. Am vergangenen Mittwoch brachte das Bundeskabinett ein »Anti-Spekulationsgesetz« auf den parlamentarischen Weg. Damit sollen Leerverkäufe deutscher Aktien und europäischer Staatsanleihen – bei denen unter hohem Risiko auf fallende Kurse gewettet wird – verboten werden (jW berichtete). Auch die niederländische Finanzaufsicht will die »Spekulationsgeschäfte« durch eine »unabhängige Untersuchung« genau beleuchten lassen. Frankreich wiederum, dem eine Herabstufung seiner Kreditwürdigkeit durch US-Ratingagenturen droht, möchte lieber eine eigene europäische Agentur dieser Art gründen – und vermutlich deren Chef stellen. Jeder weitere Krisenschub läßt Politiker nach strengerer Finanzmarktregulierung rufen. Bei näherem Hinschauen entpuppen sich Diese Versuche als Potemkinsche Dörfer, allenfalls zur Beruhigung der Öffentlichkeit gedacht. Nach Einschätzung der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) vom 19. Mai handelt es sich bei der deutschen Initiative um ein »Leerverkaufsverbot, das fast nichts verbietet«. Diese Art von Geschäften wird hauptsächlich in den Vereinigten Staaten abgewickelt. Außerdem seien die deutschen »Marktmacher« – also Großbanken – von dem Verbot ausgenommen.
Benzin im Löschwagen
Benzin im Löschwagen
Benzin im Löschwagen
05.06.2010 Mit synthetischem Geld gegen den Wertverfall: Nirgends wird die Symbiose zwischen Kapital und Staat so augenfällig wie bei der »Krisenbekämpfung« Der Euro setzte auch Anfang Juni seine Talfahrt fort. Die schwindsüchtige Einheitswährung sackte auf ein neues Vierjahrestief von 1,21 Euro gegenüber dem US-Dollar ab. Zugleich läuft bei den europäischen Regierungen die Suche nach den Krisenverursachern auf Hochtouren. In Berlin glaubt man, den Schuldigen gefunden zu haben: Den Spekulanten. Am vergangenen Mittwoch brachte das Bundeskabinett ein »Anti-Spekulationsgesetz« auf den parlamentarischen Weg. Damit sollen Leerverkäufe deutscher Aktien und europäischer Staatsanleihen – bei denen unter hohem Risiko auf fallende Kurse gewettet wird – verboten werden (jW berichtete). Auch die niederländische Finanzaufsicht will die »Spekulationsgeschäfte« durch eine »unabhängige Untersuchung« genau beleuchten lassen. Frankreich wiederum, dem eine Herabstufung seiner Kreditwürdigkeit durch US-Ratingagenturen droht, möchte lieber eine eigene europäische Agentur dieser Art gründen – und vermutlich deren Chef stellen. Jeder weitere Krisenschub läßt Politiker nach strengerer Finanzmarktregulierung rufen. Bei näherem Hinschauen entpuppen sich Diese Versuche als Potemkinsche Dörfer, allenfalls zur Beruhigung der Öffentlichkeit gedacht. Nach Einschätzung der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) vom 19. Mai handelt es sich bei der deutschen Initiative um ein »Leerverkaufsverbot, das fast nichts verbietet«. Diese Art von Geschäften wird hauptsächlich in den Vereinigten Staaten abgewickelt. Außerdem seien die deutschen »Marktmacher« – also Großbanken – von dem Verbot ausgenommen.