"Neues Deutschland", 16.02.2011 Massiver Widerstand gegen den »Pakt für Wettbewerbsfähigkeit« Seit dem jüngsten EU-Gipfel sind die Auseinandersetzungen über eine zunehmende Dominanz Deutschlands und Frankreichs in der EU eskaliert. Der von Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy konzipierte »Pakt für Wettbewerbsfähigkeit« stößt bei den europäischen Partnern auf Widerstand. Auch die Treffen der Finanzminister der Eurozone wie der EU am Montag und Dienstag waren davon belastet. Dagegen unterstützt der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet, die Pläne. In einem Interview sagte er, die Eurozone brauche eine koordinierte und »streng kontrollierte Wirtschaftspolitik«. Vor allem die kleinen EU-Länder fühlen sich durch das rabiate deutsch-französische Vorgehen beim jüngsten EU-Gipfel brüskiert: Es gebe »ein paar Dinge auszuräumen«, erklärte der luxemburgische Ressortchef Luc Frieden vor dem Finanzministertreffen. »Der Auftritt hat zu der Wahrnehmung geführt, dass es eine deutsch-französische Idee gibt, die die anderen nur schlucken müssen.« Die Bürger in den anderen europäischen Ländern würden diese umfassenden Reformvorhaben als ein »Diktat aus Berlin und Brüssel« empfinden. Massive Kritik an dem Vorhaben übten auch Spitzenpolitiker Belgiens, Polens, Ungarns, der Slowakei, Luxemburgs, Italiens, Irlands und sogar Österreichs, das eigentlich als ein treuer Verbündeter der deutschen Regierung gilt.
Berlin will deutsches Europa
Berlin will deutsches Europa
Berlin will deutsches Europa
"Neues Deutschland", 16.02.2011 Massiver Widerstand gegen den »Pakt für Wettbewerbsfähigkeit« Seit dem jüngsten EU-Gipfel sind die Auseinandersetzungen über eine zunehmende Dominanz Deutschlands und Frankreichs in der EU eskaliert. Der von Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy konzipierte »Pakt für Wettbewerbsfähigkeit« stößt bei den europäischen Partnern auf Widerstand. Auch die Treffen der Finanzminister der Eurozone wie der EU am Montag und Dienstag waren davon belastet. Dagegen unterstützt der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet, die Pläne. In einem Interview sagte er, die Eurozone brauche eine koordinierte und »streng kontrollierte Wirtschaftspolitik«. Vor allem die kleinen EU-Länder fühlen sich durch das rabiate deutsch-französische Vorgehen beim jüngsten EU-Gipfel brüskiert: Es gebe »ein paar Dinge auszuräumen«, erklärte der luxemburgische Ressortchef Luc Frieden vor dem Finanzministertreffen. »Der Auftritt hat zu der Wahrnehmung geführt, dass es eine deutsch-französische Idee gibt, die die anderen nur schlucken müssen.« Die Bürger in den anderen europäischen Ländern würden diese umfassenden Reformvorhaben als ein »Diktat aus Berlin und Brüssel« empfinden. Massive Kritik an dem Vorhaben übten auch Spitzenpolitiker Belgiens, Polens, Ungarns, der Slowakei, Luxemburgs, Italiens, Irlands und sogar Österreichs, das eigentlich als ein treuer Verbündeter der deutschen Regierung gilt.