"Junge Welt", 11.02.2009 Ohne Finanzhilfen für Griechenland würden die Hegemonialmächte der Europäischen Union selbst ins Wanken geraten Schon im Vorfeld des EU-Sondergipfels am gestrigen Donnerstag zeichneten sich die Umrisse möglicher Hilfsmaßnahmen für das von einer Staatspleite bedrohte Griechenland ab. So berichtete die Financial Times Deutschland unter Berufung auf den Vorsitzende der europäischen Sozialdemokraten, den Dänen Poul Nyrup Rasmussen, die sozialdemokratischen Regierungschefs hätten sich bei einem Treffen am Mittwoch abend in Brüssel auf eine gemeinsame Aktion der Euro-Länder zur Rettung Griechenlands vor dem Staatsbankrott verständigt. Nach deren Plan sollten »die 16 Länder der Eurozone« Athen gemeinsam Kredite gewähren – ohne Alleingänge einzelner Staaten. Zuvor hatte Michael Meister, der stellvertretende Fraktionschef der CDU/CSU im Bundestag, entsprechende Planungen seitens der Bundesregierung bestätigt. Berlin hat ein besonderes Interesse an der Aufrechterhaltung der Europäischen Einheitswährung, da durch den Euro der deutschen Exportindustrie ein gigantischer Absatzmarkt entstanden war. Die Erschütterungen des Finanz- und Währungsgefüges bei einer Staatspleite Griechenlands dürften aber nicht nur die europäische Hegenomialmacht hart treffen. Zwar halten deutsche Kreditinstitute Forderungen in Höhe von 43,2 Dollar gegenüber Griechenland. Die Bundesrepublik ist aber – nach Frankreich mit 75 Milliarden und der Schweiz mit 64 Milliarden – nur der drittgrößte Gläubiger Griechenlands, dessen Auslandsschulden sich nach jüngstem Kenntnisstand auf 302,6 Milliarden US-Dollar belaufen.
Das Dominoprinzip
Das Dominoprinzip
Das Dominoprinzip
"Junge Welt", 11.02.2009 Ohne Finanzhilfen für Griechenland würden die Hegemonialmächte der Europäischen Union selbst ins Wanken geraten Schon im Vorfeld des EU-Sondergipfels am gestrigen Donnerstag zeichneten sich die Umrisse möglicher Hilfsmaßnahmen für das von einer Staatspleite bedrohte Griechenland ab. So berichtete die Financial Times Deutschland unter Berufung auf den Vorsitzende der europäischen Sozialdemokraten, den Dänen Poul Nyrup Rasmussen, die sozialdemokratischen Regierungschefs hätten sich bei einem Treffen am Mittwoch abend in Brüssel auf eine gemeinsame Aktion der Euro-Länder zur Rettung Griechenlands vor dem Staatsbankrott verständigt. Nach deren Plan sollten »die 16 Länder der Eurozone« Athen gemeinsam Kredite gewähren – ohne Alleingänge einzelner Staaten. Zuvor hatte Michael Meister, der stellvertretende Fraktionschef der CDU/CSU im Bundestag, entsprechende Planungen seitens der Bundesregierung bestätigt. Berlin hat ein besonderes Interesse an der Aufrechterhaltung der Europäischen Einheitswährung, da durch den Euro der deutschen Exportindustrie ein gigantischer Absatzmarkt entstanden war. Die Erschütterungen des Finanz- und Währungsgefüges bei einer Staatspleite Griechenlands dürften aber nicht nur die europäische Hegenomialmacht hart treffen. Zwar halten deutsche Kreditinstitute Forderungen in Höhe von 43,2 Dollar gegenüber Griechenland. Die Bundesrepublik ist aber – nach Frankreich mit 75 Milliarden und der Schweiz mit 64 Milliarden – nur der drittgrößte Gläubiger Griechenlands, dessen Auslandsschulden sich nach jüngstem Kenntnisstand auf 302,6 Milliarden US-Dollar belaufen.