"Junge Welt", 17.10.2011 Nach vorübergehender Stabilisierung der Finanzmärkte durch staatliche Verschuldung auf denselben steht das Weltfinanzsystem vor dem Zusammenbruch Droht eine neue Bankenkrise, die ähnliche Schockwellen auslösen könnte, wie sie die Finanzwelt infolge der Pleite der Investmentbank LehmanBrothers im Jahr 2008 erschütterten? Ausgerechnet Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann warnte bereits im September, daß die gegenwärtige Lage auf dem Finanzsektor gewisse Ähnlichkeiten zur Konstellation kurz vor Ausbruch der Finanzkrise aufweise. Am 12. Oktober schlug der scheidende Vorsitzende der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet, Alarm, als er von einer Krise mit »systemischer Dimension« sprach. Am Folgetag räumte Trichet in einem Interview der Financial Times ein, die EZB habe inzwischen »das Limit« dessen erreicht, was sie an Antikrisenmaßnahmen aufbieten könne. Bis Ende Oktober wollen Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Nikolas Sarkozy ein umfassendes Krisenkonzept vorlegen, in dessen Rahmen die angeschlagene Finanzbranche mit Milliardenbeträgen »gestützt« werden soll. Etliche Geldhäuser – allen voran die Deutsche Bank – wehren sich bereits gegen die angedrohten »Zwangskapitalisierungen« (FTD), bei denen der Staat eine Aufstockung des Bankkapitals vornähme, da hierdurch der staatliche Einfluß auf die Institute stiege. Auf den Steuerzahler dürften erneut gigantische Belastungen zukommen: Christine Lagarde, seit kurzem Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), schätzte kürzlich den Kapitalbedarf des europäischen Finanzsektors auf 200 Milliarden Euro. Dessen dünne Kapitaldecke ist auch den Ratingagenturen nicht entgangen: Deren angedrohte und bereits vollzogene Bonitätsabstufungen haben zu massiven Kursverlusten geführt und etliche Banken weiter unter Druck gesetzt.
Die letzte Blase platzt
Die letzte Blase platzt
Die letzte Blase platzt
"Junge Welt", 17.10.2011 Nach vorübergehender Stabilisierung der Finanzmärkte durch staatliche Verschuldung auf denselben steht das Weltfinanzsystem vor dem Zusammenbruch Droht eine neue Bankenkrise, die ähnliche Schockwellen auslösen könnte, wie sie die Finanzwelt infolge der Pleite der Investmentbank LehmanBrothers im Jahr 2008 erschütterten? Ausgerechnet Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann warnte bereits im September, daß die gegenwärtige Lage auf dem Finanzsektor gewisse Ähnlichkeiten zur Konstellation kurz vor Ausbruch der Finanzkrise aufweise. Am 12. Oktober schlug der scheidende Vorsitzende der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet, Alarm, als er von einer Krise mit »systemischer Dimension« sprach. Am Folgetag räumte Trichet in einem Interview der Financial Times ein, die EZB habe inzwischen »das Limit« dessen erreicht, was sie an Antikrisenmaßnahmen aufbieten könne. Bis Ende Oktober wollen Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Nikolas Sarkozy ein umfassendes Krisenkonzept vorlegen, in dessen Rahmen die angeschlagene Finanzbranche mit Milliardenbeträgen »gestützt« werden soll. Etliche Geldhäuser – allen voran die Deutsche Bank – wehren sich bereits gegen die angedrohten »Zwangskapitalisierungen« (FTD), bei denen der Staat eine Aufstockung des Bankkapitals vornähme, da hierdurch der staatliche Einfluß auf die Institute stiege. Auf den Steuerzahler dürften erneut gigantische Belastungen zukommen: Christine Lagarde, seit kurzem Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), schätzte kürzlich den Kapitalbedarf des europäischen Finanzsektors auf 200 Milliarden Euro. Dessen dünne Kapitaldecke ist auch den Ratingagenturen nicht entgangen: Deren angedrohte und bereits vollzogene Bonitätsabstufungen haben zu massiven Kursverlusten geführt und etliche Banken weiter unter Druck gesetzt.