"Junge Welt", 19.05.2009 Bisherige EU-Haushaltskommissarin Dalia Grybauskaite wird Präsidentin Die bisherige EU-Haushaltskommissarin Dalia Grybauskaite konnte sich bereits in der ersten Runde der litauischen Präsidentschaftswahlen souverän durchsetzen. Inmitten der schweren Wirtschaftskrise des baltischen Staates stimmten 69 Prozent aller Wähler für die frühere Finanzministerin, wie die Wahlkommission am Montag bekanntgab. Für ihren wichtigsten Herausforderer, den Sozialdemokraten Algirdas Butkevicius, entschieden sich nur 11,8 Prozent der 2,7 Millionen registrierten Wähler Litauens. Die Wahlbeteiligung lag bei knappen 52 Prozent. Die parteilose Grybauskaite konnte während des Wahlkampfs erfolgreich das Image einer überparteilichen Kandidatin aufbauen, die sich über den skandalträchtigen Alltagsbetrieb der litauischen Politik erhaben wähnt. Ein später Wahlantritt half überdies, dieses Bild einer aus dem Brüsseler Machtzentrum in die Niederungen der litauischen Krisenwirren herabsteigenden »Macherin« zu verstärken, die aus patriotischem Pflichtgefühl handelt. Erst nachdem im Januar die ersten gewalttätigen Proteste gegen die Krise in Litauen ausbrachen, will Grybauskaite sich entschlossen haben, an den Präsidentschaftswahlen teilzunehmen: »Ich sagte mir, nicht mehr draußen bleiben zu können und entschied mich, als Präsidentin zu kandidieren.«
Erdrutschsieg in Litauen
Erdrutschsieg in Litauen
Erdrutschsieg in Litauen
"Junge Welt", 19.05.2009 Bisherige EU-Haushaltskommissarin Dalia Grybauskaite wird Präsidentin Die bisherige EU-Haushaltskommissarin Dalia Grybauskaite konnte sich bereits in der ersten Runde der litauischen Präsidentschaftswahlen souverän durchsetzen. Inmitten der schweren Wirtschaftskrise des baltischen Staates stimmten 69 Prozent aller Wähler für die frühere Finanzministerin, wie die Wahlkommission am Montag bekanntgab. Für ihren wichtigsten Herausforderer, den Sozialdemokraten Algirdas Butkevicius, entschieden sich nur 11,8 Prozent der 2,7 Millionen registrierten Wähler Litauens. Die Wahlbeteiligung lag bei knappen 52 Prozent. Die parteilose Grybauskaite konnte während des Wahlkampfs erfolgreich das Image einer überparteilichen Kandidatin aufbauen, die sich über den skandalträchtigen Alltagsbetrieb der litauischen Politik erhaben wähnt. Ein später Wahlantritt half überdies, dieses Bild einer aus dem Brüsseler Machtzentrum in die Niederungen der litauischen Krisenwirren herabsteigenden »Macherin« zu verstärken, die aus patriotischem Pflichtgefühl handelt. Erst nachdem im Januar die ersten gewalttätigen Proteste gegen die Krise in Litauen ausbrachen, will Grybauskaite sich entschlossen haben, an den Präsidentschaftswahlen teilzunehmen: »Ich sagte mir, nicht mehr draußen bleiben zu können und entschied mich, als Präsidentin zu kandidieren.«