"Junge Welt", 01.02.2010 Großbritanniens lange Rezession ist offiziell beendet. Aufwärts geht es deshalb noch lange nicht. Gesamtverschuldung viermal so hoch wie Wirtschaftsleistung Am 26. Januar hat die Londoner Statistikbehörde der längsten Rezession in der Wirtschaftsgeschichte Großbritanniens ein Ende bereitet. Um ganze 0,1 Prozent soll das britische Bruttoinlandsprodukt (BIP) im vierten Quartal 2009 gegenüber dem dritten Trimester gestiegen sein. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum schrumpfte das britische BIP um 3,2 Prozent. Die Rezession hatte in Großbritannien im zweiten Quartal 2008 eingesetzt und zu einem Rückgang der britischen Wirtschaftsleistung von mehr als sechs Prozent geführt. Die britische Labour-Regierung um Premierminister Gordon Brown konnte mittels massiver staatlicher Hilfspakete für den taumelnden Finanzsektor und durch Konjunkturprogramme einen regelrechten Absturz der Volkswirtschaft verhindern, doch geschah dies um den Preis einer exzessiven Staatsverschuldung. Der Internationale Währungsfonds geht davon aus, daß die Neuverschuldung Londons in diesem Jahr rund 13 Prozent des britischen BIP entsprechen werde. Dies würde das tiefste Finanzloch aller großen Industrieländer darstellen. Bloomberg berichtete ferner, daß die maximale Bruttoexposition des britischen Staates aufgrund der Krisenbekämpfungsmaßnahmen inzwischen bei 1,4 Billionen Pfund liegt. Mit der maximalen Exposition wird der höchstmögliche Ausfall bezeichnet, der aufgrund der finanziellen Verpflichtungen in den diversen Hilfspaketen und Stabilisierungsprogrammen erreicht werden könnte, sollte eine weitere Krisenwelle das britische Finanzsystem abermals erschüttern. Schon mehrmals haben Ratingagenturen damit gedroht, britischen Anleihen aufgrund der rasant voranschreitenden Staatsverschuldung die Bonitätsnote AAA zu entziehen.
Es wird schmerzhaft
Es wird schmerzhaft
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"Junge Welt", 01.02.2010 Großbritanniens lange Rezession ist offiziell beendet. Aufwärts geht es deshalb noch lange nicht. Gesamtverschuldung viermal so hoch wie Wirtschaftsleistung Am 26. Januar hat die Londoner Statistikbehörde der längsten Rezession in der Wirtschaftsgeschichte Großbritanniens ein Ende bereitet. Um ganze 0,1 Prozent soll das britische Bruttoinlandsprodukt (BIP) im vierten Quartal 2009 gegenüber dem dritten Trimester gestiegen sein. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum schrumpfte das britische BIP um 3,2 Prozent. Die Rezession hatte in Großbritannien im zweiten Quartal 2008 eingesetzt und zu einem Rückgang der britischen Wirtschaftsleistung von mehr als sechs Prozent geführt. Die britische Labour-Regierung um Premierminister Gordon Brown konnte mittels massiver staatlicher Hilfspakete für den taumelnden Finanzsektor und durch Konjunkturprogramme einen regelrechten Absturz der Volkswirtschaft verhindern, doch geschah dies um den Preis einer exzessiven Staatsverschuldung. Der Internationale Währungsfonds geht davon aus, daß die Neuverschuldung Londons in diesem Jahr rund 13 Prozent des britischen BIP entsprechen werde. Dies würde das tiefste Finanzloch aller großen Industrieländer darstellen. Bloomberg berichtete ferner, daß die maximale Bruttoexposition des britischen Staates aufgrund der Krisenbekämpfungsmaßnahmen inzwischen bei 1,4 Billionen Pfund liegt. Mit der maximalen Exposition wird der höchstmögliche Ausfall bezeichnet, der aufgrund der finanziellen Verpflichtungen in den diversen Hilfspaketen und Stabilisierungsprogrammen erreicht werden könnte, sollte eine weitere Krisenwelle das britische Finanzsystem abermals erschüttern. Schon mehrmals haben Ratingagenturen damit gedroht, britischen Anleihen aufgrund der rasant voranschreitenden Staatsverschuldung die Bonitätsnote AAA zu entziehen.