"Junge Welt", 24.04.2008 Tschechiens Regierung plant die Privatisierung des Gesundheitssystems Die von der tschechischen Koalition aus Konservativen, Christdemokraten und »Grünen« beschlossene Gesundheitsreform sorgt für Zündstoff. Die Regierung um den konservativen Premier Mirek Topolanek hat ein umfassendes System aus Krankenhaus- und Praxisgebühren eingeführt, mit dem die staatlichen Aufwendungen für das chronisch unterfinanzierte Gesundheitssystem beschnitten werden sollen. Dies ist gelungen. Laut einem Bericht von Luboš Palata, Redakteur der tschechischen Zeitung Lidove Noviny, haben sich die einstmals vollen Praxen und Wartezimmer gelichtet. Inzwischen seien die Besuche bei Allgemeinmedizinern um 36 Prozent gesunken. Notärzte würden um 44 Prozent seltener gerufen. Betroffen von den Gebühren seien insbesondere Rentner, chronisch Kranke und Mütter mit Kindern. Vorschläge christdemokratischer Regierungsmitglieder, zumindest für Neugeborene die Krankenhausgebühren zu erlassen, wies die Koalitionsmehrheit erst am Dienstag zurück.
Geschäft mit den Kranken
Geschäft mit den Kranken
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"Junge Welt", 24.04.2008 Tschechiens Regierung plant die Privatisierung des Gesundheitssystems Die von der tschechischen Koalition aus Konservativen, Christdemokraten und »Grünen« beschlossene Gesundheitsreform sorgt für Zündstoff. Die Regierung um den konservativen Premier Mirek Topolanek hat ein umfassendes System aus Krankenhaus- und Praxisgebühren eingeführt, mit dem die staatlichen Aufwendungen für das chronisch unterfinanzierte Gesundheitssystem beschnitten werden sollen. Dies ist gelungen. Laut einem Bericht von Luboš Palata, Redakteur der tschechischen Zeitung Lidove Noviny, haben sich die einstmals vollen Praxen und Wartezimmer gelichtet. Inzwischen seien die Besuche bei Allgemeinmedizinern um 36 Prozent gesunken. Notärzte würden um 44 Prozent seltener gerufen. Betroffen von den Gebühren seien insbesondere Rentner, chronisch Kranke und Mütter mit Kindern. Vorschläge christdemokratischer Regierungsmitglieder, zumindest für Neugeborene die Krankenhausgebühren zu erlassen, wies die Koalitionsmehrheit erst am Dienstag zurück.