"Junge Welt", 29.04.2009 Moskau und Washington im Verhandlungsmarathon über Abrüstungsabkommen Washington und Moskau scheinen bei ihren Abrüstungsgesprächen einen guten Start hingelegt zu haben. Die ersten russisch-amerikanischen Vorverhandlungen in Rom seien »sehr produktiv« gewesen, resümierte der stellvertretende russische Außenminister Sergej Rybakow. Die ehemaligen Kontrahenten des Kalten Krieges sondierten am 24. April die Möglichkeiten, ein Nachfolgeabkommen für den START-Vertrag (Strategic Arms Reduction Treaty) zu verabschieden. Mit dem am 5. Dezember dieses Jahres auslaufenden START-Vertrag verpflichteten sich die Vereinigten Staaten und die Sowjetunion 1991, die Anzahl der nuklearen Trägersysteme auf 1600 zu begrenzen und die der nuklearen Gefechtsköpfe auf 6000. Derzeit haben laut der russischen Nachrichtenagentur RIA-Nowosti die Vereinigten Staaten 1198 einsatzbereite Trägersysteme und 5576 Nuklearsprengköpfe, bei Rußland betrugen die entsprechenden Kennziffern 841 und 3909. Die anfängliche Zurückhaltung Rußlands gegenüber der Abrüstungsinitiative des neuen amerikanischen Präsidenten Barack Obama, der – geschickt inszeniert – die Vision einer atomwaffenfreien Welt während seiner Prag-Visite propagierte, scheint gewichen. Am 20. April erklärte der russische Präsident Dimitri Medwedew, daß Rußland bereit sei, einer stärkeren Reduktion seines strategischen Nukleararsenals zuzustimmen als »ursprünglich geplant«. Konkreter wurde am 23. April der Generalstabschef der russischen Armee, Nikolai Makarow, der sich eine Reduzierung der Sprengköpfe unter die in dem SORT-Vertrag von 2002 festgelegten Grenzen vorstellen konnte. SORT (Strategic Offensive Reductions Treaty) sieht bereits die Reduktion der nuklearen Sprengköpfe beider Staaten auf 2200 Stück bis 2012 vor. Da aber SORT – im Gegensatz zu START – keinen Verifikationsmechanismus beinhaltet und sich nur auf einsatzbereite Sprengköpfe bezieht, gilt es als ein ineffektives Abrüstungsabkommen.
Guter Start für START-Nachfolge
Guter Start für START-Nachfolge
Guter Start für START-Nachfolge
"Junge Welt", 29.04.2009 Moskau und Washington im Verhandlungsmarathon über Abrüstungsabkommen Washington und Moskau scheinen bei ihren Abrüstungsgesprächen einen guten Start hingelegt zu haben. Die ersten russisch-amerikanischen Vorverhandlungen in Rom seien »sehr produktiv« gewesen, resümierte der stellvertretende russische Außenminister Sergej Rybakow. Die ehemaligen Kontrahenten des Kalten Krieges sondierten am 24. April die Möglichkeiten, ein Nachfolgeabkommen für den START-Vertrag (Strategic Arms Reduction Treaty) zu verabschieden. Mit dem am 5. Dezember dieses Jahres auslaufenden START-Vertrag verpflichteten sich die Vereinigten Staaten und die Sowjetunion 1991, die Anzahl der nuklearen Trägersysteme auf 1600 zu begrenzen und die der nuklearen Gefechtsköpfe auf 6000. Derzeit haben laut der russischen Nachrichtenagentur RIA-Nowosti die Vereinigten Staaten 1198 einsatzbereite Trägersysteme und 5576 Nuklearsprengköpfe, bei Rußland betrugen die entsprechenden Kennziffern 841 und 3909. Die anfängliche Zurückhaltung Rußlands gegenüber der Abrüstungsinitiative des neuen amerikanischen Präsidenten Barack Obama, der – geschickt inszeniert – die Vision einer atomwaffenfreien Welt während seiner Prag-Visite propagierte, scheint gewichen. Am 20. April erklärte der russische Präsident Dimitri Medwedew, daß Rußland bereit sei, einer stärkeren Reduktion seines strategischen Nukleararsenals zuzustimmen als »ursprünglich geplant«. Konkreter wurde am 23. April der Generalstabschef der russischen Armee, Nikolai Makarow, der sich eine Reduzierung der Sprengköpfe unter die in dem SORT-Vertrag von 2002 festgelegten Grenzen vorstellen konnte. SORT (Strategic Offensive Reductions Treaty) sieht bereits die Reduktion der nuklearen Sprengköpfe beider Staaten auf 2200 Stück bis 2012 vor. Da aber SORT – im Gegensatz zu START – keinen Verifikationsmechanismus beinhaltet und sich nur auf einsatzbereite Sprengköpfe bezieht, gilt es als ein ineffektives Abrüstungsabkommen.