"Junge Welt", 29.07.2011 Solange der kreditfinanzierte Bauboom in Spanien anhielt, galt es als eines der wichtigsten Zielländer der binneneuropäischen Migrationsströme, die nach der Osterweiterung der EU schnell wuchsen. Hunderttausende Bulgaren und insbesondere Rumänen machten sich auf die Iberische Halbinsel auf, um dort im Bausektor eine Anstellung zu finden. Zwischen 2002 und 2008 wandelte sich Spanien von einem Auswanderungs- in ein Einwanderungsland. Kurz vor Krisenausbruch stellten die Arbeitsmigranten rund zehn Prozent der Bevölkerung. Diese Arbeiter – die für Hungerlöhne auf den Baustellen schufteten – möchte Madrid nun möglichst schnell loswerden. Am 22. Juli beschloß die Zapatero-Regierung die Einführung von Arbeitsmarktbeschränkungen für Migranten aus Rumänien. Künftig müssen diese einen Anstellungsvertrag vorlegen, wenn sie eine behördliche Arbeitsgenehmigung im Land erhalten wollen. Bereits in Spanien lebende rumänische Staatsbürger sollen von dieser Maßnahme nicht betroffen sein. Auf dem Höhepunkt der spanischen Defizitkonjunktur gewährte das Land Arbeitskräften aus Rumänien und Bulgarien die volle Freizügigkeit, die nun offenbar eingeschränkt werden soll.
Hintergrund: Schotten dicht für Arbeitsmigranten
Hintergrund: Schotten dicht für…
Hintergrund: Schotten dicht für Arbeitsmigranten
"Junge Welt", 29.07.2011 Solange der kreditfinanzierte Bauboom in Spanien anhielt, galt es als eines der wichtigsten Zielländer der binneneuropäischen Migrationsströme, die nach der Osterweiterung der EU schnell wuchsen. Hunderttausende Bulgaren und insbesondere Rumänen machten sich auf die Iberische Halbinsel auf, um dort im Bausektor eine Anstellung zu finden. Zwischen 2002 und 2008 wandelte sich Spanien von einem Auswanderungs- in ein Einwanderungsland. Kurz vor Krisenausbruch stellten die Arbeitsmigranten rund zehn Prozent der Bevölkerung. Diese Arbeiter – die für Hungerlöhne auf den Baustellen schufteten – möchte Madrid nun möglichst schnell loswerden. Am 22. Juli beschloß die Zapatero-Regierung die Einführung von Arbeitsmarktbeschränkungen für Migranten aus Rumänien. Künftig müssen diese einen Anstellungsvertrag vorlegen, wenn sie eine behördliche Arbeitsgenehmigung im Land erhalten wollen. Bereits in Spanien lebende rumänische Staatsbürger sollen von dieser Maßnahme nicht betroffen sein. Auf dem Höhepunkt der spanischen Defizitkonjunktur gewährte das Land Arbeitskräften aus Rumänien und Bulgarien die volle Freizügigkeit, die nun offenbar eingeschränkt werden soll.