Nie waren sich Finanzkapital und Staat näher, als in der derzeitigen Weltwirtschaftskrise – ein Überblick über eine vielschichtige, aber auch widersprüchliche Verflechtung. Der Euro setzte auch Anfang Juni seine Talfahrt fort, als Europas schwindsüchtige Einheitswährung auf ein neues Vierjahrestief von 1,21 Euro gegenüber dem US-Dollar absackte. Unterdessen läuft bei etlichen europäischen Regierungen die Suche nach den Verursachern der Euro-Krise auf Hochtouren. In Berlin glaubt man, den Schuldigen für diese Misere gefunden zu haben: Dem Spekulanten solle es jetzt an den Kragen gehen. Am vergangenen Mittwoch brachte die Bundesregierung das „Anti-Spekulation-Gesetzt“ auf den parlamentarischen Weg, dass die sogenannten Leerverkäufe deutscher Aktien und europäischer Staatsanleihen - bei denen unter hohem Risiko auf fallende Kurse gewettet wird - verbieten soll. Auch die niederländische Finanzaufsicht will die während der Eurokrise durchgeführten „Spekulationsgeschäfte“ durch eine „unabhängige Untersuchung“ genau beleuchten lassen. Frankreich wiederum - dem eine Herabstufung seiner Kreditwürdigkeit durch US-Ratingagenturen droht - brachte wiederum den Vorschlag ins Spiel, doch eine eigene, europäische Ratingagentur zu gründen.
Kapital und Staat in Krisen-Symbiose
Kapital und Staat in Krisen-Symbiose
Kapital und Staat in Krisen-Symbiose
Nie waren sich Finanzkapital und Staat näher, als in der derzeitigen Weltwirtschaftskrise – ein Überblick über eine vielschichtige, aber auch widersprüchliche Verflechtung. Der Euro setzte auch Anfang Juni seine Talfahrt fort, als Europas schwindsüchtige Einheitswährung auf ein neues Vierjahrestief von 1,21 Euro gegenüber dem US-Dollar absackte. Unterdessen läuft bei etlichen europäischen Regierungen die Suche nach den Verursachern der Euro-Krise auf Hochtouren. In Berlin glaubt man, den Schuldigen für diese Misere gefunden zu haben: Dem Spekulanten solle es jetzt an den Kragen gehen. Am vergangenen Mittwoch brachte die Bundesregierung das „Anti-Spekulation-Gesetzt“ auf den parlamentarischen Weg, dass die sogenannten Leerverkäufe deutscher Aktien und europäischer Staatsanleihen - bei denen unter hohem Risiko auf fallende Kurse gewettet wird - verbieten soll. Auch die niederländische Finanzaufsicht will die während der Eurokrise durchgeführten „Spekulationsgeschäfte“ durch eine „unabhängige Untersuchung“ genau beleuchten lassen. Frankreich wiederum - dem eine Herabstufung seiner Kreditwürdigkeit durch US-Ratingagenturen droht - brachte wiederum den Vorschlag ins Spiel, doch eine eigene, europäische Ratingagentur zu gründen.