"Junge Welt", 02.04.2009 Hooverville, Bushville oder Obamaville? Bürger und Medien entdecken die USA als Land zwischen Verelendung, Vertuschung, Wut und Widerstand Derzeit schießen überall in den USA Zeltstädte aus dem Boden, Notunterkünfte, in denen Opfer der aktuellen Weltwirtschaftskrise hausen. »Hoovervilles« werden sie gelegentlich genannt, ein längst vergessen geglaubter Begriff. Als Hoovers-Dörfer wurden in den 30er Jahren all die Elendsquartiere bezeichnet, die sich während der großen Depression im Land ausbreiteten. Dieser Begriff voller bitterer Ironie geht auf den inkompetenten US-Präsidenten Herbert Hoover (1929-1933) zurück, in dessen Amtszeit die bisher schwerste Wirtschaftskrise über das »Land der unbegrenzten Möglichkeiten« hereingebrochen war. Inzwischen wird auch öffentlich diskutiert, welcher US-Politiker »Namenspatron« für die neuen Obdachlosensiedlungen sein soll: Im Gespräch sind »Cheneyville«, »Bushville« oder auch »Obamaville«. Die Obdachlosen von Seattle, der großen Industriemetropole im Nordwesten, haben beispielsweise ihre Zeltlager nach dem Bürgermeister der Stadt, Greg Nickel, auf den Namen »Nickelsville« getauft.
Krise schockt Supermacht
Krise schockt Supermacht
Krise schockt Supermacht
"Junge Welt", 02.04.2009 Hooverville, Bushville oder Obamaville? Bürger und Medien entdecken die USA als Land zwischen Verelendung, Vertuschung, Wut und Widerstand Derzeit schießen überall in den USA Zeltstädte aus dem Boden, Notunterkünfte, in denen Opfer der aktuellen Weltwirtschaftskrise hausen. »Hoovervilles« werden sie gelegentlich genannt, ein längst vergessen geglaubter Begriff. Als Hoovers-Dörfer wurden in den 30er Jahren all die Elendsquartiere bezeichnet, die sich während der großen Depression im Land ausbreiteten. Dieser Begriff voller bitterer Ironie geht auf den inkompetenten US-Präsidenten Herbert Hoover (1929-1933) zurück, in dessen Amtszeit die bisher schwerste Wirtschaftskrise über das »Land der unbegrenzten Möglichkeiten« hereingebrochen war. Inzwischen wird auch öffentlich diskutiert, welcher US-Politiker »Namenspatron« für die neuen Obdachlosensiedlungen sein soll: Im Gespräch sind »Cheneyville«, »Bushville« oder auch »Obamaville«. Die Obdachlosen von Seattle, der großen Industriemetropole im Nordwesten, haben beispielsweise ihre Zeltlager nach dem Bürgermeister der Stadt, Greg Nickel, auf den Namen »Nickelsville« getauft.