"Junge Welt", 19.12.2011 Kasachisches Regime läßt streikende Ölarbeiter von Militär niedermetzeln Seit dem vergangenen Freitag, an dem offiziell der 20. Jahrestag der Unabhängigkeit Kasachstans begangen wurde, ist die im Westen des Landes gelegene Ortschaft Schanaosen von der Außenwelt abgeschnitten. Alle Zufahrtsstraßen zu der rund 90000 Einwohner zählenden Ölstadt sind von Polizei- und Militäreinheiten gesperrt, während die Stromversorgung, das Mobilfunknetz und alle Internetanbindungen gekappt wurden. Der autokratisch regierende kasachische Präsident Nursultan Nasarbajew verhängte den Ausnahmezustand über die Stadt, der mit einer nächtlichen Ausgangssperre und absolutem Versammlungsverbot einhergeht. Laut Augenzeugenberichten hatten zuvor am vergangenen Freitag gegen elf Uhr vormittags Polizeieinheiten einen rund 3000 Personen zählenden Demonstrationszug im Zentrum von Schanaosen angegriffen, obwohl die Teilnehmer friedlich und unbewaffnet waren. Ein Polizeiauto soll dabei in voller Fahrt in die Menschenmenge gerast sein. Bei den daraufhin ausbrechenden Auseinandersetzungen gingen etliche Regierungs- und Firmengebäude in Flammen auf. Die Polizeikräfte in der Stadt wurden von Militäreinheiten verstärkt, die scharfe Munition, Maschinengewehre und gepanzerte Fahrzeuge gegen die unbewaffneten Kundgebungsteilnehmer einsetzten. Gewerkschafter sprachen gegenüber Medienvertretern von 50 bis 150 getöteten Demonstranten, die diesem Massaker zum Opfer gefallen sein sollen, über 500 Menschen seien verletzt worden. Augenzeugen berichteten von Krankenwagenkonvois, die aus der Regionshauptstadt Aktau nach Schanaosen aufgebrochen sein sollen. Die Kliniken in der Region seien »überflutet mit Verletzten«. Das Regime in Astana spricht von elf Toten.
Massaker am Feiertag
Massaker am Feiertag
Massaker am Feiertag
"Junge Welt", 19.12.2011 Kasachisches Regime läßt streikende Ölarbeiter von Militär niedermetzeln Seit dem vergangenen Freitag, an dem offiziell der 20. Jahrestag der Unabhängigkeit Kasachstans begangen wurde, ist die im Westen des Landes gelegene Ortschaft Schanaosen von der Außenwelt abgeschnitten. Alle Zufahrtsstraßen zu der rund 90000 Einwohner zählenden Ölstadt sind von Polizei- und Militäreinheiten gesperrt, während die Stromversorgung, das Mobilfunknetz und alle Internetanbindungen gekappt wurden. Der autokratisch regierende kasachische Präsident Nursultan Nasarbajew verhängte den Ausnahmezustand über die Stadt, der mit einer nächtlichen Ausgangssperre und absolutem Versammlungsverbot einhergeht. Laut Augenzeugenberichten hatten zuvor am vergangenen Freitag gegen elf Uhr vormittags Polizeieinheiten einen rund 3000 Personen zählenden Demonstrationszug im Zentrum von Schanaosen angegriffen, obwohl die Teilnehmer friedlich und unbewaffnet waren. Ein Polizeiauto soll dabei in voller Fahrt in die Menschenmenge gerast sein. Bei den daraufhin ausbrechenden Auseinandersetzungen gingen etliche Regierungs- und Firmengebäude in Flammen auf. Die Polizeikräfte in der Stadt wurden von Militäreinheiten verstärkt, die scharfe Munition, Maschinengewehre und gepanzerte Fahrzeuge gegen die unbewaffneten Kundgebungsteilnehmer einsetzten. Gewerkschafter sprachen gegenüber Medienvertretern von 50 bis 150 getöteten Demonstranten, die diesem Massaker zum Opfer gefallen sein sollen, über 500 Menschen seien verletzt worden. Augenzeugen berichteten von Krankenwagenkonvois, die aus der Regionshauptstadt Aktau nach Schanaosen aufgebrochen sein sollen. Die Kliniken in der Region seien »überflutet mit Verletzten«. Das Regime in Astana spricht von elf Toten.