Erschien in "Junge Welt" vom 29.09.2009 Es sind ganz neue Töne, die der Dimitri Medwedew in Bezug auf das iranische Atomprogramm am 25. September anstimmte: „Der Bau einer neuen Fabrik war eine Überraschung für alle Länder. Dies war ein geheimes Bauvorhaben, und das ist eben das Schwierigste in dieser Situation", so kommentierte der Russische Präsident die Berichte über die forcierte Errichtung einer zweiten Uran-Anreicherungsfabrik in Iran. Er habe die Hoffnung, so Medwedew weiter, dass der Iran bald einen „überzeugenden Beweis“ liefere, wonach sein Nuklearprogramm tatsächlich ausschließlich friedlichen Zwecken diene. Zuvor hat Russlands Staatschef auch eventuelle Sanktionen gegen Teheran noch ausgeschlossen. Wenn alle anderen Möglichkeiten erschöpft seien, „könnten auch auf dem Völkerrecht beruhende Sanktionen eingeleitet werden,“ erklärte Medwedew nach einem Treffen mit seinem amerikanischen Amtskollegen Barack Obama am Rande der UN-Vollversammlung in New York. Der russische Außenminister Sergej Lawrow räumte am vergangenen Freitag dem Iran eine Frist bis zum 1. Oktober ein, um „ausführliche Informationen“ über die Geplanter zweite Uran-Fabrik seinen Verhandlungspartnern zukommen zu lassen. An diesem Tag trifft sich in Genf eine iranische Delegation mit Vertretern der so genannten „Sechserdruckgruppe“ - in der neben den Mitgliedern des UN Sicherheitsrats auch Deutschland vertreten ist -, um das iranische Atomprogramm zu diskutieren. Beobachter gingen seit längerem davon aus, dass Russland in der Frage der Iranischen Atomprogramms den USA entgegenkommen müsste, nachdem diese ihrer Pläne zum Aufbau einer Raketenabwehr in Osteuropa aufgegeben haben. Medwedew hat zwar kurz nach Bekanntgabe der amerikanischen Kehrtwende klargemacht, dass Russland in dieser Hinsicht „billige Kompromisse ablehnt“. Eines weitere Bemerkung, wonach er zukünftig „Amerikas Sorgen aufmerksamer anhören“ werde, ließ einen gewissen Interpretationsspielraum offen.
Medwedew eiert
Medwedew eiert
Medwedew eiert
Erschien in "Junge Welt" vom 29.09.2009 Es sind ganz neue Töne, die der Dimitri Medwedew in Bezug auf das iranische Atomprogramm am 25. September anstimmte: „Der Bau einer neuen Fabrik war eine Überraschung für alle Länder. Dies war ein geheimes Bauvorhaben, und das ist eben das Schwierigste in dieser Situation", so kommentierte der Russische Präsident die Berichte über die forcierte Errichtung einer zweiten Uran-Anreicherungsfabrik in Iran. Er habe die Hoffnung, so Medwedew weiter, dass der Iran bald einen „überzeugenden Beweis“ liefere, wonach sein Nuklearprogramm tatsächlich ausschließlich friedlichen Zwecken diene. Zuvor hat Russlands Staatschef auch eventuelle Sanktionen gegen Teheran noch ausgeschlossen. Wenn alle anderen Möglichkeiten erschöpft seien, „könnten auch auf dem Völkerrecht beruhende Sanktionen eingeleitet werden,“ erklärte Medwedew nach einem Treffen mit seinem amerikanischen Amtskollegen Barack Obama am Rande der UN-Vollversammlung in New York. Der russische Außenminister Sergej Lawrow räumte am vergangenen Freitag dem Iran eine Frist bis zum 1. Oktober ein, um „ausführliche Informationen“ über die Geplanter zweite Uran-Fabrik seinen Verhandlungspartnern zukommen zu lassen. An diesem Tag trifft sich in Genf eine iranische Delegation mit Vertretern der so genannten „Sechserdruckgruppe“ - in der neben den Mitgliedern des UN Sicherheitsrats auch Deutschland vertreten ist -, um das iranische Atomprogramm zu diskutieren. Beobachter gingen seit längerem davon aus, dass Russland in der Frage der Iranischen Atomprogramms den USA entgegenkommen müsste, nachdem diese ihrer Pläne zum Aufbau einer Raketenabwehr in Osteuropa aufgegeben haben. Medwedew hat zwar kurz nach Bekanntgabe der amerikanischen Kehrtwende klargemacht, dass Russland in dieser Hinsicht „billige Kompromisse ablehnt“. Eines weitere Bemerkung, wonach er zukünftig „Amerikas Sorgen aufmerksamer anhören“ werde, ließ einen gewissen Interpretationsspielraum offen.