"Junge Welt", 08.01.2008 Expremier Lezsek Miller gründet eigene Partei Polens Linke hat eine »neue« Partei, die mit ihrem Namen gewissermaßen einen Alleinvertretungsanspruch erhebt. Am Wochenende kamen 200 Delegierte in Lodz auf Initiative des ehemaligen Spitzenpolitikers der sozialdemokratischen SLD (Vereinigung der Demokratischen Linken), Leszek Miller, zum Gründungsparteitag der »Polnischen Linken« zusammen. In Relation zu der eher bescheidenen, realpolitischen Tragweite dieses nicht gerade üppig besuchten Kongresses konnte sich die neue Formation über eine ausgesprochen rege Medienpräsenz freuen – nahezu alle wichtigen Nachrichtenportale und meinungsbildenden Massenmedien berichteten erschöpfend von dem Ereignis. Dieses liegt vor allem daran, daß der »Linkspartei«-Vorsitzende während seiner Amtszeit als Polens Regierungschef zwischen 2001 und 2004 seine Nützlichkeit unter Beweis gestellt hatte: Nützlich sowohl für Polens Neureiche wie auch das im Wirtschaftleben des Landes dominierende westliche Kapital. Miller importierte nach Polen als Chefstratege des erfolgreichen sozialdemokratischen Wahlkampfes von 2001 die in Westeuropa hinlänglich bekannte Taktik des »Links blinken, rechts abbiegen.« Damals erreichte die SLD nach einem unter linken Parolen geführten Wahlkampf über 40 Prozent der Stimmen – und leitete dann eine radikal neoliberale Politik des Sozialabbaus und der massenhaften Privatisierung ein. Miller selber mußte bereits 2004 wegen eines Korruptionsskandals seinen Hut nehmen – zu einer Zeit, als die gesamte SLD in einem Korruptionssumpf versank.
Neue alte »Polnische Linke«
Neue alte »Polnische Linke«
Neue alte »Polnische Linke«
"Junge Welt", 08.01.2008 Expremier Lezsek Miller gründet eigene Partei Polens Linke hat eine »neue« Partei, die mit ihrem Namen gewissermaßen einen Alleinvertretungsanspruch erhebt. Am Wochenende kamen 200 Delegierte in Lodz auf Initiative des ehemaligen Spitzenpolitikers der sozialdemokratischen SLD (Vereinigung der Demokratischen Linken), Leszek Miller, zum Gründungsparteitag der »Polnischen Linken« zusammen. In Relation zu der eher bescheidenen, realpolitischen Tragweite dieses nicht gerade üppig besuchten Kongresses konnte sich die neue Formation über eine ausgesprochen rege Medienpräsenz freuen – nahezu alle wichtigen Nachrichtenportale und meinungsbildenden Massenmedien berichteten erschöpfend von dem Ereignis. Dieses liegt vor allem daran, daß der »Linkspartei«-Vorsitzende während seiner Amtszeit als Polens Regierungschef zwischen 2001 und 2004 seine Nützlichkeit unter Beweis gestellt hatte: Nützlich sowohl für Polens Neureiche wie auch das im Wirtschaftleben des Landes dominierende westliche Kapital. Miller importierte nach Polen als Chefstratege des erfolgreichen sozialdemokratischen Wahlkampfes von 2001 die in Westeuropa hinlänglich bekannte Taktik des »Links blinken, rechts abbiegen.« Damals erreichte die SLD nach einem unter linken Parolen geführten Wahlkampf über 40 Prozent der Stimmen – und leitete dann eine radikal neoliberale Politik des Sozialabbaus und der massenhaften Privatisierung ein. Miller selber mußte bereits 2004 wegen eines Korruptionsskandals seinen Hut nehmen – zu einer Zeit, als die gesamte SLD in einem Korruptionssumpf versank.