"Junge Welt", 27.02.2009 Washington und Taschkent treffen Vereinbarung über den Transport nichtmiliärischer Nachschubgüter für Afghanistan Den Vereinigten Staaten scheint es gelungen zu sein, nach der Schließung ihrer kirgisischen Luftwaffenbasis eine alternative – wenn auch nicht gleichwertige – Versorgungsroute für ihre in Afghanistan stationierten Truppen gefunden zu haben. Am Mittwoch bestätigte der usbekische Staatschef Islam Karimow, den USA den Transport von Versorgungsgütern über das Territorium seines Landes genehmigt zu haben: »Usbekistan hat den Transport von nichtmilitärischem Material, ich betone nicht-militärischem, gestattet«, erklärte Karimow. Ähnliche Vereinbarungen traf Washington bereits mit Tadschikistan, Turkmenistan und Kasachstan. Zwischen 50 und 200 Container sollen über diese Nordroute – per Lastwagen oder per Eisenbahn – nach Mazar-i-Sharif in Afghanistan gelangen. Am gestrigen Donnerstag trafen sich Vertreter Kasachstans, Turkmenistans und Usbekistans in Taschkent, um die Koordinierung des Gütertransits nach Afghanistan genauer zu besprechen. Damit erhalten die USA eine – wenn auch unzureichende – logistische Alternative, nachdem am 20. Februar die US-Botschaft im kirgisischen Bischkek die offizielle Benachrichtigung über die Schließung ihrer Luftwaffenbasis erhalten hatte. Nach einem langen geopolitischen Tauziehen zwischen Moskau und Washington hatte sich der kirgisische Präsident Kurmanbek Bakijew dank umfangreicher russischer Finanzhilfe entschlossen, diesen für die Militäroperationen in Afghanistan essentiellen US-Stützpunkt zu schließen. Über die Manas-Luftwaffenbasis konnte ein erheblicher Teil des militärischen Nachschubs für die Besatzungstruppen in Afghanistan abgewickelt werden. An die 500 Tonnen an Versorgungsgütern und 15 000 Mann werden allmonatlich durch Manas in Richtung Afghanistan geschleust. Diese Basis war für die USA umso wertvoller, da die südliche Versorgungsroute immer öfter durch Angriffe der Taliban blockiert wurde. Den US-Streitkräften bleiben nun sechs Monate Zeit, um ihren Stützpunkt in Kirgisien zu räumen.
Neue Wege durch Usbekistan
Neue Wege durch Usbekistan
Neue Wege durch Usbekistan
"Junge Welt", 27.02.2009 Washington und Taschkent treffen Vereinbarung über den Transport nichtmiliärischer Nachschubgüter für Afghanistan Den Vereinigten Staaten scheint es gelungen zu sein, nach der Schließung ihrer kirgisischen Luftwaffenbasis eine alternative – wenn auch nicht gleichwertige – Versorgungsroute für ihre in Afghanistan stationierten Truppen gefunden zu haben. Am Mittwoch bestätigte der usbekische Staatschef Islam Karimow, den USA den Transport von Versorgungsgütern über das Territorium seines Landes genehmigt zu haben: »Usbekistan hat den Transport von nichtmilitärischem Material, ich betone nicht-militärischem, gestattet«, erklärte Karimow. Ähnliche Vereinbarungen traf Washington bereits mit Tadschikistan, Turkmenistan und Kasachstan. Zwischen 50 und 200 Container sollen über diese Nordroute – per Lastwagen oder per Eisenbahn – nach Mazar-i-Sharif in Afghanistan gelangen. Am gestrigen Donnerstag trafen sich Vertreter Kasachstans, Turkmenistans und Usbekistans in Taschkent, um die Koordinierung des Gütertransits nach Afghanistan genauer zu besprechen. Damit erhalten die USA eine – wenn auch unzureichende – logistische Alternative, nachdem am 20. Februar die US-Botschaft im kirgisischen Bischkek die offizielle Benachrichtigung über die Schließung ihrer Luftwaffenbasis erhalten hatte. Nach einem langen geopolitischen Tauziehen zwischen Moskau und Washington hatte sich der kirgisische Präsident Kurmanbek Bakijew dank umfangreicher russischer Finanzhilfe entschlossen, diesen für die Militäroperationen in Afghanistan essentiellen US-Stützpunkt zu schließen. Über die Manas-Luftwaffenbasis konnte ein erheblicher Teil des militärischen Nachschubs für die Besatzungstruppen in Afghanistan abgewickelt werden. An die 500 Tonnen an Versorgungsgütern und 15 000 Mann werden allmonatlich durch Manas in Richtung Afghanistan geschleust. Diese Basis war für die USA umso wertvoller, da die südliche Versorgungsroute immer öfter durch Angriffe der Taliban blockiert wurde. Den US-Streitkräften bleiben nun sechs Monate Zeit, um ihren Stützpunkt in Kirgisien zu räumen.