"Junge Welt", 05.10.2011 Entpolitisierte Kampagne vor Abstimmung am Sonntag. Oppositionsparteien holen auf Sex sells – diese uralte Erkenntnis der Werbewirtschaft hat sich inzwischen sogar bis zu den Wahlkampfstäben der polnischen Konservativen herumgesprochen. Auf den Plakaten der Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) finden sich im derzeitigen Parlamentswahlkampf vornehmlich junge und freizügig gekleidete Parteiaktivistinnen, die den potentiellen Wähler auffordern, doch »mit uns zu gehen«. Diese konsequent unpolitische Imitation der Methoden der Werbung ist Teil einer Marketingkampagne der stockkonservativen PiS, die sich bei der am kommenden Sonntag stattfindenden Abstimmung verstärkt jungen Wählerschichten öffnen will. Diese Jugendkampagne, in deren Verlauf der 62jährige PiS-Vorsitzende Jaroslaw Kaczynski sogar Warschauer Diskotheken unsicher machte, hat tatsächlich zu einer höheren Popularität der Partei bei den polnischen Jungwählern geführt. Neuesten Prognosen zufolge kann die lange Zeit in der Wählergunst abgeschlagene PiS auf rund 29 Prozent der Stimmen hoffen, womit sie nur noch knapp hinter der regierenden rechtsliberalen Bürgerplattform (PO) von Premier Donald Tusk liegt, deren Zustimmungswerte von 36 auf 32 Prozent fielen.
Polen wählt neues Parlament
Polen wählt neues Parlament
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"Junge Welt", 05.10.2011 Entpolitisierte Kampagne vor Abstimmung am Sonntag. Oppositionsparteien holen auf Sex sells – diese uralte Erkenntnis der Werbewirtschaft hat sich inzwischen sogar bis zu den Wahlkampfstäben der polnischen Konservativen herumgesprochen. Auf den Plakaten der Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) finden sich im derzeitigen Parlamentswahlkampf vornehmlich junge und freizügig gekleidete Parteiaktivistinnen, die den potentiellen Wähler auffordern, doch »mit uns zu gehen«. Diese konsequent unpolitische Imitation der Methoden der Werbung ist Teil einer Marketingkampagne der stockkonservativen PiS, die sich bei der am kommenden Sonntag stattfindenden Abstimmung verstärkt jungen Wählerschichten öffnen will. Diese Jugendkampagne, in deren Verlauf der 62jährige PiS-Vorsitzende Jaroslaw Kaczynski sogar Warschauer Diskotheken unsicher machte, hat tatsächlich zu einer höheren Popularität der Partei bei den polnischen Jungwählern geführt. Neuesten Prognosen zufolge kann die lange Zeit in der Wählergunst abgeschlagene PiS auf rund 29 Prozent der Stimmen hoffen, womit sie nur noch knapp hinter der regierenden rechtsliberalen Bürgerplattform (PO) von Premier Donald Tusk liegt, deren Zustimmungswerte von 36 auf 32 Prozent fielen.