"Junge Welt", 10.06.2010 Ungezügeltes Bauen und altes Denken: Im Nachbarland verursacht zweite Hochwasserkatastrophe nach 1997 erneut Milliardenschäden. WWF kritisiert Schutzmaßnahmen Während neue Regenfälle die Lage in Polens Überschwemmungsgebieten in dieser Woche weiter verschärften, versuchten sich Politiker und Wirtschaftsexperten an ersten Schätzungen der volkswirtschaftlichen Schäden dieses erneuten »Jahrhunderthochwassers«. Die polnische Tageszeitung Rzeczpospolita veröffentlichte Prognosen von Ökonomen, denen zufolge die Flutschäden sich auf bis zu 14 Milliarden Zoty (ein Euro sind etwa vier Zoty) summieren könnten. Das würde einem Prozent des polnischen Bruttoinlandsprodukts (BIP) entsprechen. Schon die erste Flutwelle im Mai, die an Weichsel und Oder weite Landstriche unter Wasser setzte, hat diesen Berechnungen zufolge bereits Schäden in Höhe von zehn Milliarden Zoty angerichtet. Sollte die derzeit Richtung Nordpolen fließende, zweite Welle ähnlich stark ausfallen, würden die Schäden des letzten katastrophalen Hochwassers von 1997 übertroffen, so die Rzeczpospolita. Damals errechnete man offiziell einen Schaden von 13 Milliarden Zoty. Dem polnischen Staatshaushalt könnte die Flut erhebliche Mehrbelastungen bescheren. Nach tagelangen Dementis mußte Finanzminister Jaek Rostowski am 9. Juni zugeben, daß die rechtsliberale Regierungskoalition unter Umständen einen Nachtragshaushalt verabschieden müsse, um die finanziellen Mehrhausgaben schultern zu können. Bislang hat das Kabinett von Premier Donald Tusk an die sechs Milliarden Euro für Hilfen und die Beseitigung der Flutschäden zur Verfügung gestellt. Sollten die bereits bewilligten Gelder nicht ausreichen, so Rostowski, dann würde man »diesen Schritt erwägen« und einen Nachtragshaushalt verabschieden.
Polen wird unterspült
Polen wird unterspült
Polen wird unterspült
"Junge Welt", 10.06.2010 Ungezügeltes Bauen und altes Denken: Im Nachbarland verursacht zweite Hochwasserkatastrophe nach 1997 erneut Milliardenschäden. WWF kritisiert Schutzmaßnahmen Während neue Regenfälle die Lage in Polens Überschwemmungsgebieten in dieser Woche weiter verschärften, versuchten sich Politiker und Wirtschaftsexperten an ersten Schätzungen der volkswirtschaftlichen Schäden dieses erneuten »Jahrhunderthochwassers«. Die polnische Tageszeitung Rzeczpospolita veröffentlichte Prognosen von Ökonomen, denen zufolge die Flutschäden sich auf bis zu 14 Milliarden Zoty (ein Euro sind etwa vier Zoty) summieren könnten. Das würde einem Prozent des polnischen Bruttoinlandsprodukts (BIP) entsprechen. Schon die erste Flutwelle im Mai, die an Weichsel und Oder weite Landstriche unter Wasser setzte, hat diesen Berechnungen zufolge bereits Schäden in Höhe von zehn Milliarden Zoty angerichtet. Sollte die derzeit Richtung Nordpolen fließende, zweite Welle ähnlich stark ausfallen, würden die Schäden des letzten katastrophalen Hochwassers von 1997 übertroffen, so die Rzeczpospolita. Damals errechnete man offiziell einen Schaden von 13 Milliarden Zoty. Dem polnischen Staatshaushalt könnte die Flut erhebliche Mehrbelastungen bescheren. Nach tagelangen Dementis mußte Finanzminister Jaek Rostowski am 9. Juni zugeben, daß die rechtsliberale Regierungskoalition unter Umständen einen Nachtragshaushalt verabschieden müsse, um die finanziellen Mehrhausgaben schultern zu können. Bislang hat das Kabinett von Premier Donald Tusk an die sechs Milliarden Euro für Hilfen und die Beseitigung der Flutschäden zur Verfügung gestellt. Sollten die bereits bewilligten Gelder nicht ausreichen, so Rostowski, dann würde man »diesen Schritt erwägen« und einen Nachtragshaushalt verabschieden.