"Junge Welt", 27.08.2011 Die Schuldenkrise erreicht allmählich die Realwirtschaft. Konjunkturmaßnahmen wie beim Finanzcrash vor drei Jahren sind nicht mehr bezahlbar Innerhalb der deutschen Kapitalverbände wird kontrovers über die künftige Ausrichtung der deutschen Wirtschafts- und Krisenpolitik gestritten. Am vergangenen Dienstag erneuerte Anton Börner, Präsident des deutschen Außenhandelsverbandes BGA, seine Forderung nach der Einführung von gemeinsamen europäischen Anleihen – sogenannten Euro-Bonds – innerhalb der Euro-Zone. Nur mittels dieses »starken Signals« könnten laut Börner die Finanzmärkte beruhigt werden. Andernfalls drohe eine Eskalation der europäischen Schuldenkrise, die zu »einer Rezession, im schlimmsten Fall zu einer weltwirtschaftlichen Depression« führen könne. Der Außenwirtschaftsexperte des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Volker Treier, sprach sich hingegen klar gegen europäische Staatsanleihen aus, da sie eine unsolide Haushaltspolitik in der Euro-Zone befördern würden. Erst wenn die pleitebedrohten europäischen Länder bereit seien, im Gegenzug für Euro-Bonds ihre haushaltpolitische Souveränität abzugeben, könnte deren Einführung debattiert werden. Ähnlich argumentierte Finanzminister Wolfang Schäuble am Montag: »Wer in der heutigen vertraglichen Situation Euro-Bonds einführen will, macht Europa zu einer Schuldenunion«.
Pulver verschossen
Pulver verschossen
Pulver verschossen
"Junge Welt", 27.08.2011 Die Schuldenkrise erreicht allmählich die Realwirtschaft. Konjunkturmaßnahmen wie beim Finanzcrash vor drei Jahren sind nicht mehr bezahlbar Innerhalb der deutschen Kapitalverbände wird kontrovers über die künftige Ausrichtung der deutschen Wirtschafts- und Krisenpolitik gestritten. Am vergangenen Dienstag erneuerte Anton Börner, Präsident des deutschen Außenhandelsverbandes BGA, seine Forderung nach der Einführung von gemeinsamen europäischen Anleihen – sogenannten Euro-Bonds – innerhalb der Euro-Zone. Nur mittels dieses »starken Signals« könnten laut Börner die Finanzmärkte beruhigt werden. Andernfalls drohe eine Eskalation der europäischen Schuldenkrise, die zu »einer Rezession, im schlimmsten Fall zu einer weltwirtschaftlichen Depression« führen könne. Der Außenwirtschaftsexperte des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Volker Treier, sprach sich hingegen klar gegen europäische Staatsanleihen aus, da sie eine unsolide Haushaltspolitik in der Euro-Zone befördern würden. Erst wenn die pleitebedrohten europäischen Länder bereit seien, im Gegenzug für Euro-Bonds ihre haushaltpolitische Souveränität abzugeben, könnte deren Einführung debattiert werden. Ähnlich argumentierte Finanzminister Wolfang Schäuble am Montag: »Wer in der heutigen vertraglichen Situation Euro-Bonds einführen will, macht Europa zu einer Schuldenunion«.