"Junge Welt", 07.12.2011 Polen: Deutsches Hegemonialstreben befördert nationalistische Mobilisierung Polens Rechte scheint Gefallen am Marschieren gefunden zu haben. Nach dem umkämpften »Marsch der Unabhängigkeit« am polnischen Nationalfeiertag, dem 11. November, ruft der rechtskonservative polnische Oppositionsführer Jaroslaw Kaczynski für den 13. Dezember zu einer weiteren Demonstration für Polens Unabhängigkeit auf, diesmal aus aktuellem Anlaß. Am Jahrestag der Verhängung des Kriegsrechts im Jahr 1981 will Polens Rechte gegen den drohenden staatlichen Souveränitätsverlust demonstrieren, der im Rahmen der von Berlin angestrebten Änderung der EU-Verträge derzeit durchgesetzt werden soll. Anlaß für diese Mobilisierung bot eine am 28. November von Außenminister Radoslaw Sikorski vor der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik gehaltene Rede, bei der er Berlin zu einem stärkeren Engagement in der Euro-Krise aufforderte. Sikorski sagte hierbei wörtlich: »Ich bin wahrscheinlich der erste polnische Außenminister der Geschichte, der das sagt, aber hier ist es: Ich fürchte mich weniger vor Deutschlands Macht, sondern beginne mich mehr vor Deutschlands Untätigkeit zu fürchten.« Das Land sei die »unverzichtbare Nation« Europas geworden, die nun in der Krise zu »führen« habe. Sikorski sprach sich außerdem für die Schaffung einer Europäischen Föderation aus.
Rechte Offensive
Rechte Offensive
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"Junge Welt", 07.12.2011 Polen: Deutsches Hegemonialstreben befördert nationalistische Mobilisierung Polens Rechte scheint Gefallen am Marschieren gefunden zu haben. Nach dem umkämpften »Marsch der Unabhängigkeit« am polnischen Nationalfeiertag, dem 11. November, ruft der rechtskonservative polnische Oppositionsführer Jaroslaw Kaczynski für den 13. Dezember zu einer weiteren Demonstration für Polens Unabhängigkeit auf, diesmal aus aktuellem Anlaß. Am Jahrestag der Verhängung des Kriegsrechts im Jahr 1981 will Polens Rechte gegen den drohenden staatlichen Souveränitätsverlust demonstrieren, der im Rahmen der von Berlin angestrebten Änderung der EU-Verträge derzeit durchgesetzt werden soll. Anlaß für diese Mobilisierung bot eine am 28. November von Außenminister Radoslaw Sikorski vor der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik gehaltene Rede, bei der er Berlin zu einem stärkeren Engagement in der Euro-Krise aufforderte. Sikorski sagte hierbei wörtlich: »Ich bin wahrscheinlich der erste polnische Außenminister der Geschichte, der das sagt, aber hier ist es: Ich fürchte mich weniger vor Deutschlands Macht, sondern beginne mich mehr vor Deutschlands Untätigkeit zu fürchten.« Das Land sei die »unverzichtbare Nation« Europas geworden, die nun in der Krise zu »führen« habe. Sikorski sprach sich außerdem für die Schaffung einer Europäischen Föderation aus.