"Junge Welt", 20.06.2009 Weg vom angeschlagenen US-Dollar: Große Schwellenländer wollen mehr Einfluß und neue Regeln im globalen Wirtschafts- und Finanzsystem. Ein Balanceakt ohne Netz Nichts Geringeres als die Neuordnung des globalen Währungs- und Finanzsystems stand diese Woche auf der Tagesordnung. Es war die Agenda des Doppelgipfels der Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) und der BRIC-Staaten im russischen Jekaterinburg. »Historisch« nannte ihn Dmitri Medwedjew. Vermutlich zu Recht. Die SCO, der Rußland, China, Kasachstan, Kirgisien, Usbekistan und Tadschikistan angehören, ist ein eurasisches Sicherheitsbündnis, das als ein Gegengewicht zur NATO fungieren soll und insbesondere gegen die Präsenz der USA in Zentralasien gerichtet ist. Während die US-Streitkräfte damit begannen, ihre letzte Luftwaffenbasis im kirgisischen Manas zu räumen, begrüßte Medwedjew auch die Regierungsvertreter der Staaten, die inzwischen einen Beobachterstatus bei der SCO einnehmen. Hierzu gehören u.a. der Iran, Pakistan und Indien. Historisch wurde der Gipfels am Dienstag nachmittag. Da stellten die Staats- und Regierungschefs Brasiliens, Rußlands, Indiens und Chinas die Rolle des US-Dollar als Weltleitwährung infrage. Die nach den Anfangsbuchstaben ihrer Mitgliedsländer bezeichnete Allianz von Schwellenländern strebe den Aufbau einer »neuen Finanzarchitektur« an, sagte Medwedjew: »Zu diesem Zweck werden wir unsere Finanzminister und Notenbankchefs sowie Vertreter anderer interessierter Strukturen beauftragen, sich zu treffen, um Vorschläge zu unterbreiten.«
Rütteln am Käfig
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"Junge Welt", 20.06.2009 Weg vom angeschlagenen US-Dollar: Große Schwellenländer wollen mehr Einfluß und neue Regeln im globalen Wirtschafts- und Finanzsystem. Ein Balanceakt ohne Netz Nichts Geringeres als die Neuordnung des globalen Währungs- und Finanzsystems stand diese Woche auf der Tagesordnung. Es war die Agenda des Doppelgipfels der Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) und der BRIC-Staaten im russischen Jekaterinburg. »Historisch« nannte ihn Dmitri Medwedjew. Vermutlich zu Recht. Die SCO, der Rußland, China, Kasachstan, Kirgisien, Usbekistan und Tadschikistan angehören, ist ein eurasisches Sicherheitsbündnis, das als ein Gegengewicht zur NATO fungieren soll und insbesondere gegen die Präsenz der USA in Zentralasien gerichtet ist. Während die US-Streitkräfte damit begannen, ihre letzte Luftwaffenbasis im kirgisischen Manas zu räumen, begrüßte Medwedjew auch die Regierungsvertreter der Staaten, die inzwischen einen Beobachterstatus bei der SCO einnehmen. Hierzu gehören u.a. der Iran, Pakistan und Indien. Historisch wurde der Gipfels am Dienstag nachmittag. Da stellten die Staats- und Regierungschefs Brasiliens, Rußlands, Indiens und Chinas die Rolle des US-Dollar als Weltleitwährung infrage. Die nach den Anfangsbuchstaben ihrer Mitgliedsländer bezeichnete Allianz von Schwellenländern strebe den Aufbau einer »neuen Finanzarchitektur« an, sagte Medwedjew: »Zu diesem Zweck werden wir unsere Finanzminister und Notenbankchefs sowie Vertreter anderer interessierter Strukturen beauftragen, sich zu treffen, um Vorschläge zu unterbreiten.«