Erschien leicht gekürzt in "Junge Welt", 06.04.2010 Steigende Aktienkurse, Profitmaximierung im Finanzsektor. Wall Street feiert Ende der Wirtschaftskrise. Doch Ökonomen warnen vor neuer Spekulationsblase Auf den globalen Aktienmärkten scheint die Weltwirtschaftskrise längst überwunden. So kletterte der deutsche Leitindex Dax am vergangenen Donnerstag mit 6235 Zählern auf den höchsten Stand seit dem 12. September 2008, dem Tag vor Bekanntwerden der Insolvenz der Investmentbank Lehman Brothers. Damit hat der deutsche Aktienmarkt die Verluste ausgeglichen, die nach dem Zusammenbruch der viertgrößten amerikanischen Investmentbank im Verlauf eines Börsenbebens entstanden, dass beispielsweise den DAX um 2400 Punkte auf bis zu 3666 Zähler im März 2009 abschmieren ließ. Springers „Welt“ fragte sogleich am 3. April, ob dieses „Lehman-Trauma“ an den Finanzmärkten bereits „überwunden“ sei. Eine ähnlich euphorische Stimmung scheint auch an der Wall Street zu herrschen. Der US-Aktienmarkt befinde sich in der fünften Woche in Folge im Aufstieg, resümierte das Nachrichtenportal der Wirtschaftszeitung „Business Week“ (BW), sodass der amerikanische Leitindex Dow Jones und der breiter gefasste Standard & Poor’s 500 Index (S&P 500) auf dem höchsten Stand seit 18 Monaten aus dem Handel gingen. Besonders beeindruckend sei die Entwicklung des S&P 500, der im ersten Quartal dieses Jahres um 4,9 Prozent angestiegen sei. Einen so schnellen Zuwachs habe dieser Index - der die 500 größten amerikanischen Unternehmen umfasst - seit 1998 nicht vollzogen, betonte BW. Leider vergaß die BW zu erwähnen, dass sich der amerikanische Aktienmarkt 1998 mitten in der Hochphase der spekulativen Blasenbildung mit Hochtechnologieaktien (Dot-Com-Bubble) befand, die Anfang 2000 platzte.
Verfrühte Euphorie
Verfrühte Euphorie
Verfrühte Euphorie
Erschien leicht gekürzt in "Junge Welt", 06.04.2010 Steigende Aktienkurse, Profitmaximierung im Finanzsektor. Wall Street feiert Ende der Wirtschaftskrise. Doch Ökonomen warnen vor neuer Spekulationsblase Auf den globalen Aktienmärkten scheint die Weltwirtschaftskrise längst überwunden. So kletterte der deutsche Leitindex Dax am vergangenen Donnerstag mit 6235 Zählern auf den höchsten Stand seit dem 12. September 2008, dem Tag vor Bekanntwerden der Insolvenz der Investmentbank Lehman Brothers. Damit hat der deutsche Aktienmarkt die Verluste ausgeglichen, die nach dem Zusammenbruch der viertgrößten amerikanischen Investmentbank im Verlauf eines Börsenbebens entstanden, dass beispielsweise den DAX um 2400 Punkte auf bis zu 3666 Zähler im März 2009 abschmieren ließ. Springers „Welt“ fragte sogleich am 3. April, ob dieses „Lehman-Trauma“ an den Finanzmärkten bereits „überwunden“ sei. Eine ähnlich euphorische Stimmung scheint auch an der Wall Street zu herrschen. Der US-Aktienmarkt befinde sich in der fünften Woche in Folge im Aufstieg, resümierte das Nachrichtenportal der Wirtschaftszeitung „Business Week“ (BW), sodass der amerikanische Leitindex Dow Jones und der breiter gefasste Standard & Poor’s 500 Index (S&P 500) auf dem höchsten Stand seit 18 Monaten aus dem Handel gingen. Besonders beeindruckend sei die Entwicklung des S&P 500, der im ersten Quartal dieses Jahres um 4,9 Prozent angestiegen sei. Einen so schnellen Zuwachs habe dieser Index - der die 500 größten amerikanischen Unternehmen umfasst - seit 1998 nicht vollzogen, betonte BW. Leider vergaß die BW zu erwähnen, dass sich der amerikanische Aktienmarkt 1998 mitten in der Hochphase der spekulativen Blasenbildung mit Hochtechnologieaktien (Dot-Com-Bubble) befand, die Anfang 2000 platzte.