Amerikanisches Handelsdefizit verstärkt erneut Spannungen zwischen Washington und Peking. Chinesischer Rückzug aus dem Dollar könnte pazifischen Defizitkreislauf kollabieren lassen. Der Ton bei den wirtschaftspolitischen Auseinandersetzungen zwischen Washington und Peking wird mal wieder rauer. So forderte jüngst der amerikanische Finanzminister Timothy Geithner Peking auf, eine schnellere und stärkere Aufwertung des Yuan zuzulassen. Der niedrige Kurs der chinesischen Währung gegenüber dem US-Dollar wird in Washington für das hohe Handelsdefizit der USA gegenüber China verantwortlich gemacht. Die anlässlich einer Anhörung vor dem Bankenausschuss des US-Senats geführte Verbalattacke Geithners gipfelte in der Androhung von „Maßnahmen“ gegen die Volksrepublik. Er wolle „prüfen, wie man die Pekinger Behörden zu einem schnelleren Vorgehen ermuntern“ könne, erklärte der US-Finanzminister. Das chinesische Außenministerium wies diese Anschuldigungen umgehend zurück. Druck führe nicht zu einer „Lösung der Angelegenheit“; weder das amerikanische Handelsdefizit, noch die hohe Arbeitslosigkeit in den Vereinigten Staaten ließen sich durch eine Aufwertung des Yuan beseitigen, erklärte ein Sprecher des Außenministeriums in Peking. Im Vorfeld der anstehenden US-Kongresswahlen im November werden in Washington die Rufe nach Sanktionen gegenüber China immer lauter. Am Donnerstag hätten amerikanische Gesetzgeber die Obama-Administration zu einem entschiedenen Vorgehen gegen die Exportindustrie der Volksrepublik aufgerufen, berichtete die Washington Times, da China einen „künstlich niedrig gehaltenen Wechselkurs nutzt, um Vorteile im Handel“ zu erringen - und hierdurch „amerikanische Arbeitsplätze stehlen“ würde. Die Fraktion der Demokraten im Repräsentantenhaus erklärte bereits, ein entsprechendes Gesetzesvorhaben – das Strafzölle für chinesische Waren vorsieht – gegebenenfalls in den kommenden Wochen verabschieden zu können. Die um ihre Wiederwahl bangenden Demokraten setzen derzeit in US-Regierung in dieser Frage stark unter Druck. Dennoch zeigte sich Geithner reserviert gegenüber diesem Gesetzespaket, da dieses das „Risiko“ eines amerikanisch-chinesischen Handelskrieges mit sich bringe und eventuell auch Vergeltungsmaßnahmen gegen amerikanische Unternehmen provozieren könnte. Zudem müsste solch ein Gesetzesvorhaben „mit allen internationalen Handelsverträgen“ übereinstimmen, so Geithner.
Zerbricht Chimerica?
Zerbricht Chimerica?
Zerbricht Chimerica?
Amerikanisches Handelsdefizit verstärkt erneut Spannungen zwischen Washington und Peking. Chinesischer Rückzug aus dem Dollar könnte pazifischen Defizitkreislauf kollabieren lassen. Der Ton bei den wirtschaftspolitischen Auseinandersetzungen zwischen Washington und Peking wird mal wieder rauer. So forderte jüngst der amerikanische Finanzminister Timothy Geithner Peking auf, eine schnellere und stärkere Aufwertung des Yuan zuzulassen. Der niedrige Kurs der chinesischen Währung gegenüber dem US-Dollar wird in Washington für das hohe Handelsdefizit der USA gegenüber China verantwortlich gemacht. Die anlässlich einer Anhörung vor dem Bankenausschuss des US-Senats geführte Verbalattacke Geithners gipfelte in der Androhung von „Maßnahmen“ gegen die Volksrepublik. Er wolle „prüfen, wie man die Pekinger Behörden zu einem schnelleren Vorgehen ermuntern“ könne, erklärte der US-Finanzminister. Das chinesische Außenministerium wies diese Anschuldigungen umgehend zurück. Druck führe nicht zu einer „Lösung der Angelegenheit“; weder das amerikanische Handelsdefizit, noch die hohe Arbeitslosigkeit in den Vereinigten Staaten ließen sich durch eine Aufwertung des Yuan beseitigen, erklärte ein Sprecher des Außenministeriums in Peking. Im Vorfeld der anstehenden US-Kongresswahlen im November werden in Washington die Rufe nach Sanktionen gegenüber China immer lauter. Am Donnerstag hätten amerikanische Gesetzgeber die Obama-Administration zu einem entschiedenen Vorgehen gegen die Exportindustrie der Volksrepublik aufgerufen, berichtete die Washington Times, da China einen „künstlich niedrig gehaltenen Wechselkurs nutzt, um Vorteile im Handel“ zu erringen - und hierdurch „amerikanische Arbeitsplätze stehlen“ würde. Die Fraktion der Demokraten im Repräsentantenhaus erklärte bereits, ein entsprechendes Gesetzesvorhaben – das Strafzölle für chinesische Waren vorsieht – gegebenenfalls in den kommenden Wochen verabschieden zu können. Die um ihre Wiederwahl bangenden Demokraten setzen derzeit in US-Regierung in dieser Frage stark unter Druck. Dennoch zeigte sich Geithner reserviert gegenüber diesem Gesetzespaket, da dieses das „Risiko“ eines amerikanisch-chinesischen Handelskrieges mit sich bringe und eventuell auch Vergeltungsmaßnahmen gegen amerikanische Unternehmen provozieren könnte. Zudem müsste solch ein Gesetzesvorhaben „mit allen internationalen Handelsverträgen“ übereinstimmen, so Geithner.