"Junge Welt", 30.08.2008 US-amerikanischer Raketenschild spaltet Polen Eine Region stellt sich quer: Die Bevölkerung rund um die nordpolnische Ortschaft Redzikowo, wo die US-amerikanische Raketenabwehr hinsoll, lehnt die Staionierung weiterhin ab. Laut einer jüngsten Umfrage der Zeitung Gazeta Wyborcza ist die Mehrheit der Bevölkerung Polens inzwischen – auch unter dem Eindruck des Krieges in Georgien – für den Aufbau des US-Stützpunktes, doch in der unweit von Redzikowo gelegenen Stadt Slupsk sprachen sich 58 Prozent der Befragten gegen dieses Vorhaben aus, nur 34 Prozent befürworteten es. In der malerischen Küstenregion bemüht sich eine Bürgerinitiative, den Widerstand gegen die Raketenbasis zu organisieren. Sie startete dazu am 22. August eine Unterschriftenkampagne. Die Bewohner mehrere Dutzend Dörfer der vor allem vom Tourismus lebenden Region haben sich bereits gegen die Raketen ausgesprochen. Der Gemeindevorsteher von Redzikowo, Mariusz Chmiel, hat angekündigt, den Bau der Abschußrampen durch eine konsequente Anwendung der Umweltschutzbestimmungen und anderer administrativer Maßnahmen möglichst lange zu verzögern. Seitens des Verteidigungsministeriums wurde dem störrischen Lokalpolitiker schon vorgeworfen, sich als »zweiter Außenminister« aufzuspielen.
Zwischen Widerstand und Resignation
Zwischen Widerstand und Resignation
Zwischen Widerstand und Resignation
"Junge Welt", 30.08.2008 US-amerikanischer Raketenschild spaltet Polen Eine Region stellt sich quer: Die Bevölkerung rund um die nordpolnische Ortschaft Redzikowo, wo die US-amerikanische Raketenabwehr hinsoll, lehnt die Staionierung weiterhin ab. Laut einer jüngsten Umfrage der Zeitung Gazeta Wyborcza ist die Mehrheit der Bevölkerung Polens inzwischen – auch unter dem Eindruck des Krieges in Georgien – für den Aufbau des US-Stützpunktes, doch in der unweit von Redzikowo gelegenen Stadt Slupsk sprachen sich 58 Prozent der Befragten gegen dieses Vorhaben aus, nur 34 Prozent befürworteten es. In der malerischen Küstenregion bemüht sich eine Bürgerinitiative, den Widerstand gegen die Raketenbasis zu organisieren. Sie startete dazu am 22. August eine Unterschriftenkampagne. Die Bewohner mehrere Dutzend Dörfer der vor allem vom Tourismus lebenden Region haben sich bereits gegen die Raketen ausgesprochen. Der Gemeindevorsteher von Redzikowo, Mariusz Chmiel, hat angekündigt, den Bau der Abschußrampen durch eine konsequente Anwendung der Umweltschutzbestimmungen und anderer administrativer Maßnahmen möglichst lange zu verzögern. Seitens des Verteidigungsministeriums wurde dem störrischen Lokalpolitiker schon vorgeworfen, sich als »zweiter Außenminister« aufzuspielen.